Etwa 1950: Laumanns, Carl: Westfälische Wirtschaft vor 100 Jahren

Erstabdruck: Der Patriot (ohne genaues Datum)

In meinem Bestand fand ich eine Zeitungsseite aus dem „Patriot“ ohne die Angabe eines näheren Datums. Im Folgenden der Textauszug, der sich auf Westernkotten bezieht. WM, 09.11.2025]

Die Salzerzeugung aller westfälischen Salinen betrug nach einem Bericht des Oberbergamtes Dortmund 1827 auf den landesherrlichen Betrieben 4248 Last 2408 Pfund im Wert von 104882 Talern, auf den gewerkschaftlichen Betrieben 1572 Last 1723 Pfund im Werte von 115312 Talern. 

Am meisten wird die Leser des „Patriot“ natürlich die Saline Westernkotten im Kreis Lippstadt interessieren. 

Die Salinen in Westernkotten 

Westernkotten hatte nach einem Protokoll vom 29. Juli 1834 vertragsmäßig ein Produktions- Quantum von 6500 Tonnen Magazinsalz. Doch wurde gewöhnlich etwas mehr fabriziert. Der Besitz verteilte sich auf 15 Pfannenteile, und zwar wie folgt: 

  • von Landsberg: 8 Pfannenteile
  • von Papen: zweieinhalb
  • Bredenoll: eineinhalb
  • Jesse: ein Pfannenteil
  • Löper: 5/6
  • Erben Vernholz: ein Drittel
  • der Fiskus: ein Anteil

Summe: 15 Anteile. 

Auf jeden der 15 Pfannenteile kamen 433 1/3 Tonnen. Zur Saline gehörten drei Solbrunnen: der Kappel-, Haupt- und Windmühlenbrunnen. Der Kappelbrunnen versorgte drei, der Hauptbrunnen 8 und der Windmühlenbrunnen 4 Pfannen. Die Besitzer der Saline Westernkotten hatten jeder ihre besondere Gradier- und Siedeanstalt, wodurch der Betrieb technisch sehr erschwert wurde. Die Oberfläche sämtliche Pfannen betrug im Jahre 1834 nicht weniger als 6153 Quadratfuß; als Betriebszeit eines Werkes rechnete man 14 bis 15 Tage für eine kleinere und 18 Tage für die größte Pfanne; während die größte Pfanne 105 Tonnen ausbrachte, betrug das Quantum bei der kleinsten, nämlich der fiskalischen, nur 31,5 Tonnen. Das von der Saline Western konnten erzeugte Salz war besonders grobkörnig. Die Mutterlauge ließ man damals unverwertet. Die Holzfeuerung war schon zum größten Teil durch Steinkohlen ersetzt. Die Last Salz zu 60 Scheffeln erforderte im Durchschnitt 48 3/5 Kohlen.