1949: Sie hält 240 Tonnen Belastung aus – Brückenschlag über die Pöppelsche — Bald: Freie Fahrt!

Erstabdruck: o. V.: Sie hält 240 Tonnen Belastung aus: Brücke über die Pöppelsche bei Bökenförde; in: Der Patriot v. 26.11.1949

Bökenförde/Westernkotten. (Eig. Bericht) Seit etwa zehn Wochen hindert ein Hinweis am Ortsausgang von Westernkotten den gesamten Verkehr in Richtung Bökenförde und zwingt alle Fahrzeuge über Eikeloh zu fahren. In wenigen Tagen nun wird das Sperrschild beseitigt werden, denn die neue Brücke über die Pöppelsche steht vor der Vollendung und Inbetriebnahme.

Erstmals vor 50 Jahren

Als unsere Großväter den Weg von Westernkotten nach Bökenförde oder umgekehrt benutzten, hatte die Pöppelsche noch keine Brücke. Dort, wo vor genau fünfzig Jahren, 1899, die erste Überfahrt errichtet wurde, war bis zu diesem Zeitpunkt eine Furt die aber nicht das ganze Jahr über benutzt werden konnte.

Besonders zur Zeit der Schneeschmelze wurde der Verkehr zwischen den Ämtern Störmede und Erwitte unterbrochen und zwang die Arbeiter aus den Nachbarorten zu stundenlangen Umwegen.

Die Unbilden der Witterung zermürbten die erste Brücke und die Verbindungen der Eisenträger verrosteten. Eine Erneuerung ließ sich nicht umgehen, da die Brücke nicht mehr für eine allgemeine Verkehrssicherheit ausreichte. Durch den Zusammenbruch wurden aber in unserer engeren und weiteren Heimat so viele Brücken zerstört, dass mit dem Neubau der Pöppelsche-Brücke erst in diesem Jahr begonnen werden konnte.

5.000 kg Eisen!

Wir besuchten die neue Brücke und überzeugten uns von dem Fortschritt und dem Stand der Arbeiten. Die jetzige Konstruktion ist der Straße besser angepasst als die alte Brück« und ganz aus Eisenbeton hergestellt. Das Bett der Pöppelsche wurde unter der Brücke neu ausbetoniert und die ausgespülten Ufer wieder befestigt. Die Fahrbahn ist 5,20 Meter breit und soll eine Belastung von 240 Tonnen aushalten. Mit ihrer fast 60 cm starken Betondecke, die 5 Tonnen Eisen schluckte, ist die Brücke so gut wie unverwüstlich und jeder Beanspruchung gewachsen.

Die Arbeiten stehen unter der Aufsicht des Straßenbauamtes Paderborn und des Straßenbaumeisters Blömeke (Geseke). Sie werden von einer Paderborner Firma durchgeführt, und. wie wir erfahren konnten, ist der Kolonnenführer ein „alter Hase“ auf dem Gebiet des Brückenbaus, der etliche Jahre an den Brücken der Reichsautobahnen gearbeitet hat.

Am Donnerstag wurden auch die Geländer angebracht. Bald kann der Verkehr zwischen Bökenförde und Westernkotten ungehindert hin und her fließen.

Möge die neue Brücke länger leben als ihre Vorgänger und möge sie eine Verbindung guter Nachbarschaft sein zwischen den hier aneinandergrenzenden Amtsbezirken Störmede und Erwitte!