1990: Unseren gefallenen Helden 1914 -18 / dazu: Mitteilungen

Von Heinrich Duwentester; in: Aus Kuotten düt und dat 1990, Nr. 33 [aufgeschrieben von W. Marcus

Dazu Mitteilungen über ein altes Adressbuch, Braunkohlenfunde und den Krieger- und Landwehrverein]

Unseren gefallenen Helden 1914 -18

Zum Werke, dass Ihr wollt beginnen,

das lange schon Ihr habt geplant,

wünsch’ ich ein rechtes Wohlgelingen

und auch des Bürgers off’ne Hand!

Den Brüdern, unsres Volkes Besten,

die geblieben sind im Weltenbrand,

wollt Ihr ein würdiges Denkmal setzen.

Schon jetzt empfanget unsern Dank!

Beschließet nun in Eurer Mitte,

ob’s wird aus Stein — ein Bild in Erz,

beherzigen wollt eine Bitte:

verewigt doch der Mutter Schmerz!

Von allen, die Ihr einst gestritten,

im Osten, Westen, allerwärts,

nicht einen Teil habt Ihr gelitten,

geblutet wie der Mutter Herz!

Von ihrem Lager wich der Schlummer,

am Tage fand sie keine Ruh‘!

Ihr Herz erdrückte schier der Kummer:

„Mein Sohn, mein Sohn, wo weilest Du?“

Kam dann nach langen, bangen Wochen:

„Euer Sohn fiel auf dem Feld der Ehr’“,

wie oft ist dann ein Herz gebrochen!

Der Mutter Welt war tot und leer.

Baut’s auf denn zwischen grünen Linden,

wo einst die alte Schule stand,

dort lasset unsre Helden finden

die Ruhestätt‘ im Heimatland!

Nun lasst uns froh die Kräfte einen,

und das werde Euer aller Lohn:

nie darf mehr eine Mutter weinen

um irgendeinen gefallenen Sohn!                                            H. Duwentester

Dieses Gedicht fand ich im Nachlass von Heinrich Eickmann. Auf dem handgeschriebenen Textblatt ist noch ergänzt: „Anlässlich der Beschlussfassung über Errichtung eines Kriegerdenkmals in Westernkotten.“ Demnach hat Heinrich Duwentester dieses Gedicht vor dem 22. Mai 1929 geschrieben, denn an diesem Tag wurde das Kriegerdenkmal/Ehrenmal errichtet.

Hinweise und Mitteilungen.

1. Altes Adressbuch. In einem Adressbuch aus dem Jahre 1834 (Rüttger Brüning, Offizielles Adreßbuch für Rheinland und Westfalen zum Vortheil armer. Kranker, Elberfeld 1834, Band 8, Seite 630/631), welches ich in der Kirchenbuchabteilung des Bistums Münster fand, sind aus Westernkotten folgende Einwohner aufgeführt: Brockhoff, Ant., Königl. Salzfaktor, Landwehrhauptmann; Ferber, Urban, Lehrer; Hoffbauer, ehem.Beigeordneter und Kommunalenmpf.; Jesse, Franz, Spezereiwarenhandel; Löper, Joh., Rentmeister und Salinenbesitzer; Potthoff, Jos., Gemeinderath u.Katasterkommissair.

2. Braunkohlenfunde bei Westernkotten. Unter dem 15. August 1944 berichtet der „Patriot“ über Braunkohlenfunde ‚bei Westernkotten im Jahre 1813:“Der Bürgermeister der Stadt Lippstadt, Schmitz, berichtet am 1. Sept. 1813 an die Regierung: Auf der Grenze des hiesigen Gebietes und des Herzogtums Westfalen hat man Braunkohlen entdeckt, die von dem adligen Hause Schwarzenraben und der Dorfschaft Westernkotten jenseits der Gieseler und an der Bökenförder Warte zu Tage treten. Der 0econom Jesse zu Westernkotten und ein gewisser Reitz haben darauf im westfälischen Territorio zu arbeiten angefangen. Nachdem sie das Mutungsrecht beantragt hatten, hielt der Markscheider Honigmann eine Ortsbesichtigung ab. Man rechnet mit der Bildung einer Gesellschaft. Da der Holzmangel groß ist, so wäre ein Kohlenersatz sehr wünschenswert.”

3. Krieger- und Landwehrverein: Westernkotten. Über diesen Verein gibt es nicht allzu viel schriftliches Material. Umso mehr habe ich mich gefreut, nebenstehende Anzeige aus dem „Patriot“ vom 25.8.1914 bekommen zu haben. Sie gibt einigen Aufschluss über das Wesen und die Struktur dieses Vereins.

Zusammengestellt von Wolfgang Marcus