2001: Ansprache zur Präsentation des Buches „Die Dörfer der Stadt Erwitte“

Von Wolfgang Marcus

Aus: Vertell mui watt, Ausgabe 137-138, Mai 2001

[Der folgende Text ist die leicht überarbeitete Fassung meines Grußwortes bei der Präsentation der Schrift am 6.4.2001 in der Volksbank Horn. WM]

Meine sehr verehrten Damen und Herren!

Bereits bei der Fertigstellung des Buches „Bad Westernkotten. Historischer Rundgang“ im Jahre 1996, das auch in der Reihe „Westfälische Kunststätten“ – als Heft Nr. 81 – erschienen ist, hatte ich die Idee, nach und nach auch ein Heft für den Kernort Erwitte sowie für die Dörfer der Stadt Erwitte zu schreiben. Das Buch über unseren Kernort Erwitte wird in der zweiten Jahreshälfte 2001 fertig, das über unserer Dörfer können wir heute freudig präsentieren.

Bereits bei Gesprächen mit Vertretern der Stadt Erwitte mit den Herren Busch und Köchling im Jahre 1996 sowie 1998 auch mit Bürgermeister Fahle stieß mein Vorhaben auf einhellige Zustimmung. Nach Zustellung der Denkmalwertbegründungen sowie der sog. Kulturguterfassungsliste, die mir dankenswerter Weise schnell und unbürokratisch Hubert Hilgers von der Stadtverwaltung besorgte, habe ich vor Ende 1998 ein Konzept für die Schrift sowie einen ersten Entwurf erstellt.

Nach Einarbeitung weiterer Ergänzungen, wobei mir unter anderem auch Franz-Josef Schröder aus Horn sowie Brigitte Tiggesmeier aus Schallern sehr behilflich waren, habe ich das Projekt am 6.5.1999 im Rahmen einer Besprechung der Ortschronisten vorgestellt und jedem Ortschronisten einen Ausdruck des Entwurfs mitgegeben, um Änderungen und Ergänzungen am Text zu erarbeiten. Ich war überwältigt und hocherfreut, wie sehr diese Beteiligung von den Ortschronisten aufgegriffen wurde. Ohne die Mitarbeit der anderen herabzumindern, möchte ich doch besonders die Ortschronisten Heinz Jansen aus Merklinghausen-Wiggeringhausen, Helmut Schäfer aus Horn-Millinghausen, Heinz Vorwerk aus Völlinghausen, Annemarie Mendelin aus Stirpe und Ekkehard Schweda aus Böckum hervorheben, die mir eine Fülle von Anregungen gegeben haben, die dann so weit möglich auch in den Text eingeflossen sind. Auch Pfarrer Wiechers aus Horn hat mir wertvolle weitere Hinweise besonders zur Horner Kirche gegeben.

Am 2. Dezember 1999 habe ich dann das weithin fertiggestellte Manuskript nach Münster an den Westfälischen Heimatbund zu Händen der Geschäftsführerin Frau Dr. Edeltraut Klueting gemailt. Die anspruchsvolle Reihe „Westfälische Kunststätten“ wird nämlich vom Westfälischen Heimatbund im Zusammenwirken mit dem Amt für Denkmalpflege beim Landschaftsverband in Münster herausgegeben. Das Manuskript ist dann von einem Historiker sowie einem Kunsthistoriker in Münster gelesen und durchgearbeitet worden. Auch deren Änderungs- und Ergänzungswünsche mußten eingebaut werden.

Eine wichtige Aufgabe im Jahr 2000 war die Besorgung der Fotos und Abbildungen. Hier darf ich mich besonders bei Michael Görge vom Patriot bedanken, der uneigennützig zahlreiche Fotos gefertigt und dabei manche ihm auch noch unbekannte Ecken in unseren Dörfern kennengelernt hat. Von Anfang an bestand auch die Idee, die einzelnen Sehenswürdigkeiten in Lageplänen der Dörfer zu markieren. Dafür mußte der Stadtplan von Erwitte digitalisiert und weiterbearbeitet werden. Mein besonderer Dank gilt hier Wolfgang Bartsch von der Stadtverwaltung.

Da auch alle Wappen unserer 13 Dörfer in dem Buch abgedruckt werden sollten, habe ich zusammen mit Archivar Busch darauf gedrängt, dass auch die noch fehlenden Wappen endlich in den Dörfern abgestimmt wurden. Sie wissen sicherlich, dass wir etwas länger auf das Wappen von Weckinghausen und Stirpe warten mußten, aber „gut Ding muß Weile haben“ und „Stirper Gänse sind eben manchmal etwas störisch“ und schwer in ein Wappen zu bringen.

Nun galt es noch, die Finanzierung unter Dach und Fach zu bringen. Hier fand ich in Franz-Josef Schröder, dem Vorstandsmitglied der Volksbank Anröchte, einen kompetenten und hoch interessierten Partner. Mit Hilfe der Volksbank Anröchte konnte die Finanzierung sichergestellt werden. Das kleine Buch erscheint deshalb heute in einer Auflage von 4000 Exemplaren. Für 2000 Exemplare übernimmt der Westfälische Heimatbund die Kosten. Diese Bücher werden in den einschlägigen Buchhandel gegeben sowie als sog. Jahresgabe an alle Heimatvereine in Westfalen verschickt, so dass unsere kleine Stadt auch dort noch bekannter wird. Die anderen 2000 Exemplare finanziert die Volksbank. Bei einem Verkaufspreis von 7 DM sollte so das Büchlein für jeden erschwinglich sein. Mein Dank gilt hier auch noch dem Kulturring der Stadt Erwitte unter dem heutigen Leiter Gerd Reinold, der zur Finanzierung 2000 DM aus seinem Etat beisteuerte und deswegen im Impressum auch als Mitherausgeber genannt ist.

Ende 2000 wurde vom Kunsthistoriker Carsten Felgner vom Westfälischen Heimatbund das Layout gefertigt, und am 5. Januar 2001 konnte die Druckerei Lensing aus Münster den Umdruck des Büchleins vorlegen. Nochmals mußten Rechtschreibfehler usw. korrigiert und Verbesserungsvorschläge eingearbeitet werden. Am 14. März war es dann endlich soweit: die 2000 Exemplare wurden nach Erwitte ausgeliefert. Und so stehen wir heute hier, um dieses kleine Buch zu präsentieren.

Lassen Sie mich zum Schluss noch ein paar Daten nennen: Das Buch umfaßt 58 Seiten mit 27 Fotos, 13 Dorfplänen, einem ausklappbaren Übersichtsplan der Stadt Erwitte sowie den Abbildungen aller Wappen unserer Stadt. Im vorderen Teil des kleinen Buches ist ein geschichtlicher Abriss unseres Raumes zu lesen. Im zweiten Teil werden dann die einzelnen Dörfer kurz vorgestellt und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten erläutert. Insgesamt sind es 88 Sehenswürdigkeiten, die zumeist auch in die Denkmalliste unserer Stadt eingetragen sind.

Ich denke, gerade an dieser letzten Zahl wird deutlich, welche oft verborgenen kleinen und großen Schätze wir in unseren Dörfern haben. Hoffen wir, dass diese kleine Schrift dazu beiträgt, diese Denkmäler, aber auch unserer Dörfer in ihrem unverwechselbaren Gesicht, zu erhalten, zu pflegen und zu fördern. „Was du ererbt von deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen.“

In diesem Sinne darf ich mich nochmals bei den vielen Helfern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedanken und ihnen allen viel Spaß und Freude beim Aufsuchen der Sehenswürdigkeiten und „Schmöckern“ in diesem kleinen Buch wünschen. Auf die gemeinsame Sache ein herzliches „Glück auf“!

Wolfgang Marcus, 6.4.2001