Von Hans Peter Busch [Stadtarchivar Erwitte / Mitteilungen von W. Marcus; in: Aus Kuotten 1993, Nr. 55
Schon 1985 machte Günther Borgmeyer aus Geseke eine Fundmeldung an das Westfälische Amt für Bodendenkmalpflege in Münster. Borgmeyer, dessen ‚Hobby das Aufspüren von Oberflächenfunden ist und der mit einem Metalldetektor die Felder absucht, fand etwa einen halben Kilometer östlich der Wüstung Aspen in der Nähe der Stelle, wo der mittelalterlich-neuzeitliche Fernhandelsweg des Hellweges den Osterbach kreuzt, einen bronzenen Siegelstempel. Der Stempel misst im Durchmesser 2,3 cm, die Höhe ist 1,2 cm.
Interessant an diesem Siegelstempel ist nicht die Umschrift, die wegen der starken Korrosion nicht eindeutig lesbar ist, sondern das Wappenfeld des Siegels: Hier findet sich, ganz eindeutig zu erkennen, eine Wolfsangel.
Ohne der Diskussion um die unterschiedlichen Deutungen des Wappens von Bad Westernkotten weiter Auftrieb geben zu wollen, muss man doch feststellen, dass neben dem bekannten Steinrelief [am Westportal des Kirchturms; Anm. der Redaktion] ein weiteres Wappenbild mit der Wolfsangel / dem Pfännerhaken aufgetaucht ist, und das in unmittelbarer Nähe von Westernkotten. Die Abbildungen zeigen den Stempel im Maßstab 1: 1 von unten, von oben und im Profil.
[Fundangaben in: Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe, Jahrgang 5, 1987, Fundchronik 1985,
Mainz 1987, S. 637]
H.P. Busch (Stadtarchiv Erwitte)
Hinweise und Mitteilungen:
- Rentmeister Erdmann.
Zwei Anzeigen im “Wochenblatt für den Kreis Lippstadt” fand ich zu Rentmeister Erdmann, weitere Mosaiksteine, um einmal eine umfassendere Biographie zu schreiben.
Die erste Anzeige findet sich in der Ausgabe vom 30. 8. 1834: “Den 3. Sept. morgens 10 Uhr soll in der Wohnung des Unterzeichneten der Neubau eines Hauses, zu 458 Rt. 5 Sgr. 8 Pf veranschlagt, wenigstfordernd verdungen werden. Vorwarden und Kostenanschlag liegen zur Einsicht offen. Westernkotten den 28. August 1834. Erdmann, Frh. v. Papenscher Rentmeister.”
Die zweite Anzeige findet sich in der Ausgabe vom 15. 7. 1843: “Am 22. Juli d.J., morgens 9 Uhr, sollen an der Behausung des Unterzeichneten bei ausgedehnten. Zahlungsfristen, folgende Gegenstände meistbietend verkauft werden: ein Hengst-Esel, ein trächtiger Mutter-Esel; ein wenig gebrauchter, dreyspänniger Frachtwagen mit eisernen Achsen und breiten Rädern, nebst Zubehör; ein desgleichen zweispänniger Frachtwagen, mit breiten und dazu gehörigen vier überzähligen schmalen Rädern; eine Futterkarre; verschiedenes Pferdegeschirr, als: Zäume, Halftern, Blattstele, Zug- und Bandketten sc. sc.; ein Pflug‚ zwei Eggen und ein steinerner Pferdetrog. — Kauflustige werden eingeladen. Westernkotten, den 30. Juni 1843. Erdmann.”
- Männerschützenfest Erwitte 1835 und 1836.
Über die Männerschützenfeste 1835 und 1836 ist in der Festschrift zum 250jährigen Bestehen nichts Näheres ausgeführt, einzig die Königspaare werden genannt.
Einige Angaben zu den Festen in diesen beiden Jahren gehen aus den oben abgedruckten Anzeigen aus dem “Wochenblatt für den Kreis Lippstadt” (vom 22. 8. 1835 und 13. 8. 1846) hervor. Gleichzeitig dürften diese Anzeigen zu den ältesten des Vereins zählen; denn immerhin sind sie 20 Jahre älter als die in der 0.g. Festschrift auf Seite 132 abgedruckte älteste Anzeige des Vereins aus dem “Patriot”.
- Haus- und Mobilienverkäufe 1840 und 1846.
Im “Wochenblatt für den Kreis Lippstadt” aus den 40er Jahren finden sich vereinzelt auch Anzeigen aus Westernkotten, zumeist Verkäufe betreffend. Nachfolgend sind drei solcher Anzeigen wiedergegeben:
“Bekanntmachung: Am Dienstag den 11. August c. morgens 10 Uhr sollen an der Behausung des Herrn Wirths Bürger zu Westernkotten folgende Gegenstände, als: 2 Kühe, 1 Rind, mehrere Tische, Stühle, Komoden, Spiegel, Oefen, Koffer, Schränke, Bilder, 4 vollständige Betten, 4 Bettstellen, 1 Tafeluhr sc.sc. gegen gleich baare Zahlung gerichtlich verkauft werden. Erwitte, den 20. Juli 1840. Der Auctions-Commissar Hensel.” [8. 8. 1840]
“Haus-Verkauf: Das sub Nro. 125 hierselbst belegene Wohnhaus nebst Garten werde ich in termino den 30. ‚ Juli c. nachmittags 4 Uhr an Ort und Stelle öffentlich zum Verkaufe aussetzen. Die Bedingungen sind bei mir täglich zu erfahren. Westernkotten, den. 16. Juli 1846. Joseph Hilwerling.” [18.7.1846]
“Der Schneider Wilhelm Wiemeyer zu Westernkotten beabsichtigt, sein im Dorfe Westernkotten belegenes Wohnhaus zur Hälfte auf den Abbruch, und den beiliegenden Garten in mehreren Abtheilungen zu Hausplätzen, meistbietend gegen Creditirung des Kaufpreises zu versteigern. Termin hierzu ist auf Dienstag, den 25. d. Mts. Morgens 9 Uhr beim Wirth Bürger zu Westernkotten bestimmt, wozu Kaufliebhaber eingeladen werden. Bemerkt wird, dass das Holz und die Bretter von dem abzubrechenden Hause vorzüglich zur Verschreinerung geeignet sind.” [22. 8. 1846]
Wolfgang Marcus