von Erbsälzer Rudolf Steimann in Münster, Bankdirektor i. R. u. Handelsrichter a. D.
Erstabdruck: Heimatblätter Lippstadt 1937 vom 25.5.37
Anschließend an meinen Aufsatz: „Heimatliche Bilder aus der Vergangenheit eines uralten Geschlechts“ in den Heimatblättern, Weihnachten 1936, Nr. 12, möge hier eine von mir nach archivalischen Unterlagen zusammengestellte Ahnenreihe des von Bredenollschen Geschlechts ab 1375, soweit sie nach gewissenhaften Vorarbeiten möglich war, Folgen
- Berthold von Bredenol in Lippstadt, 1375 bis 1389
- Rolf von Bredenol, Berthold Sohn ,1412, und Hermann von Bredenol, Ratsherr und Bürgermeister von Lippstadt, 1439, 1450, 1467
- Berthold von Bredenol Deutschordensritter, 1441 Kontur in Goldingen (Kurland). 1451 Marschall in Wenden (Livland)
- Rolef (Rolf) von Bredenol, 1479, 1488, Gemahlin: Anna von Düster
- Bernd von Bredenol, Droste zu Lippstadt, meistens mit dem Zusatz: Rolefs Sohn, auch „der Ältere“, 1505, 1528
- Anna von Bredenol, Gemahlin Ottmars von Galen 1533; Gerhard von Bremen zu Lippstadt 1531 – 1561; Ehrenfried von Bredenol, 1535; Bernd von Bredenol der Jüngere 1538; Georg (= Jürgen) von Bredenol, Gemahlin: Christina (Styneken) von Schorlemer, 1530, 1533, 1552, gestorben 1577.
Von diesem Georg (Jürgen) von Bredenol befindet sich die Grabstätte auf dem Chor, und die später als Fußbodenbelag verlegte Grabplatte im Turm der St. Jakobi-Kirche in Lippstadt.
Meine frühere Annahme, dass es sich um diejenige Ehrenfrieds von Bredenol handle (denn dieser Vorname kehrt in der Familiengeschichte sehr häufig wieder) muss ich als gewissenhafter Chronist dahin korrigieren, dass nicht Ehrenfried, sondern Georg der Jüngere von Bredenol in Frage kommt. Bei meinem ersten Besuch war ich durch Baugerüste, Leitern und Bauschutt in der näheren Untersuchung des Epitaphs behindert, weil da Arbeiter an der Arbeit waren. Bei späterem Besuch und die inzwischen erfolgte Lichtbildaufnahme stellte sich dann heraus, dass sich das Wort Ehrenfried nicht Ehrenfried sondern …bedeutet.
Der Umschrift der Grabplatte, welche schon sehr abgenutzt sind beschädigt ist, lautet also:
Anno 1577 den 19. August die ist der Edle und Ehrenwerte Georgen von Bredenol in Godt …
Auch die Grabplatte seiner Gattin Christina geborene von Schorlemer genannt Klüsener befindet sich wie anzunehmen war ebenfalls in der Jakobi-Kirche und war von dem Pfeiler vor der Kanzel. Aus der Inschrift geht hervor, dass Christine ungefähr 18 Monate nach ihrem Manne am 9. September 1578 verstorben ist.
Der von Bredenollsche Hof lag neben der Jakobi-Kirche in dem jetzigen Häuserblock an der Hauptstraße vom Rose‘schen Eckhaus bis zum Porzellangeschäft Julius Damm.
Unter Heranziehung einer alten Urkunde aus dem Jahre 1438 ist in fast allen diesbezüglichen historischen Aufsätzen die Rede von diesem alten Hofe, der früher Drees von Bredenol gehört hat.
Nun habe ich ganz kürzlich im Staatsarchiv in Münster Archiv des Amts [?] zu Lippstadt (Repertorium 384), angefertigt von Dr. Robert Chalibäus im Jahre1875, Seite 36, folgende Regeste festgestellt:
1438 September 29 Johann der Duster der Ältere, Bürgermeister gibt für acht Schilling Rente aus seinem Hause und dem Olden hofe. belegen in St. Jakobi Kirchspiel, der früher Drees von Bremen gehört hat, und die Rente von acht Pfennig aus dem Garten beim Tegelhof, dem Stifte sieben Gärten am Geseker Pfade. Siegel der Duster (drei Eichhörnchen).
Betrachten wir nun die fünf eingemeißelten Wappen der oben erwähnten Grabplatte Georgens von Bredenol vom 19. August 1577:
In der Mitte: das von Bredenollsche Wappen mit zwei Büffelhörnern als Helmzier
Oben links: ebenfalls v. Bredenoll
Oben rechts: Wappen mit einem Becher (nach Annahme von Dr. Herberhold Münster)
Unten links von Düster (drei Eichhörnchen)
Unten rechts: von Olden (drei Fasseisen)
Nach von Spießen führen die von Olden (auch von Ossen) drei silberne Fasseisen (Tafel 2,3 und 6) im Wappen und Adlerflügel als Helmzier. Es handelt sich um ein Minden‘sches Geschlecht zu Amorkamp, welches auch 1589 vorkommt. Quelle: Stift Leden. [Fotokopie aus dem Stadtarchiv Lippstadt]