1879 – ca. 1930: Rindvieh-Versicherungsverein

Erstabdruck: Heimatbuch von 1987, Seite 399


„Der Zweck des Vereins ist: gegenseitige Versicherung des Rindviehes gegen natürliche
Todesfälle, natürliche und zufällige, auch für den Fall, wenn Krankheit oder ein Unfall das
Schlachten des Viehes nöthig machen und dabei die Bestimmungen dieses Statuts
beobachtet werden. In allen diesen Fällen haben die Mitglieder des Vereins Anspruch auf
Entschädigung auf Grund dieses Statuts,“ so lautet § 1 der Satzung des Rindvieh-
Versicherungsvereins Westernkotten, der am 19. Februar 1879 gegründet wurde. Den
ersten Vorstand bildeten: Reinh. Jesse (1. Vors.), Lehrer Tuschhoff (Rendant) und die
Taxatoren H. Mönnig, Joseph Besting und Th. Hollenbeck. – Die Taxatoren mußten das angemeldete Vieh untersuchen und schätzen sowie mit dem Brandzeichen „R.V.W.“ am linken Horn versehen. 9/10 des Taxwertes bildeten die Versicherungssumme, bis zu deren Höhe im Schadensfall gezahlt wurde. Finanziert wurde diese Entschädigung durch ein bei Vereinseintritt zu zahlendes Eintrittsgeld von 50 Pf je 100 Mark Versicherungssumme sowie durch eine nach Höhe der Versicherungssumme anteilige Umlage der Vereinsmitglieder. Im Jahr 1883, also 4 Jahre nach Vereinsgründung, gab es in Westernkotten insgesamt 337 Stück Rindvieh.

Der Verein wird eingegangen sein, als die Landwirte dazu übergingen, ihr Vieh bei Versicherungsanstalten [wie LVM] privat zu versichern.