1954: Was wissen wir noch von der untergegangenen Ortschaft Aspen?

Heinrich Eickmann

[Heimatblätter 35. Jg. (1954), S.125]

Aspen, Aspe oder Assepe lag nördlich des alten Hellweges und westlich des Osterbaches. Die genaue Lage kann man deutlich erkennen in alten Katasterkarten, durch die eigenartige Parzellierung, die man nur in Ortschaften findet, ferner ist der Name erhalten durch die Flurbezeichnung Aspen. Urkundlich wird Aspen 1261 genannt. Am 4. August 1261 belehnt Bischof Simon von Paderborn den Bürger  Dodelmus in Lippstadt dt mit einem Salzwasser in Aspe.

1263 hören wir von Schöffen am Freistuhlgericht Erwitte, aus Ussen, Rade, Eikeloh, Aspen, Waltringhausen, Ebbinghausen, Benninghausen, Böckum und Stirpe.

Am 27. Juli 1277 will das Nonnenkloster in Lippstadt von Berengar in Assepe ein Salzhaus in Kothen [Westernkotten] kaufen. 1314 wird Aspen im Güterverzeichnis des Stiftes Meschede aufgeführt. 1371 ist Aspen genannt im Mannenverzeichnis der Grafschaft Arnsberg. Als am 13. Dezember 1376 Bischof Heinrich von Paderborn, den Königshof Erwitte an Temmo von Horde verpfändete, wird in der Urkunde auch „de Hove to Aspen, buten und binnen dem Dorpe“ erwähnt. Am 12. Mai 1378, am Feste des hl. Märtyrers Pankratius, ersetzt der Bischof Henrich (von Spiegel) von Paderborn, mit Einwilligung des Domkapitels, dem Ritter Frederick. van Brenken den Verlust eines Hengstes im Werte von 25 Mark lötigen Silbers, Paderborner Währung. Der Bischof ersetzt diesen Hengst, den der Ritter in Stiftsdiensten verloren hatte, statt mit barem Gelde, mit der Exspectanz auf ein Salzwerk zu Westerenkoten by Aspe, welches zur Zeit Remfried de Clüsener besiedet, für Hunold van Plettenbracht, den zeitigen Besitzer.

Am 16. Juni 1384 genehmigt der Bischof Simon von Paderborn, im Einverständnis mit dem Domkapitel,, die Übertragung des stiftischen Salzwerkes to dem Westerenkoten by Aspe, von Seiten des Frederich van Brenken, welches er am 12.. Mai 1378 erhalten hat, an Boden von Graffen. 1397. verkauft Heydenreich von Plettenbracht, genannt Plassedregh und dessen Tochtermann Gerd von Ense, den Zehenden zu -Aspen nebst einigen anderen Gefallen und Gütern im Kirchspiel Erwitte gelegen.

1503 war ein Hof in Aspen im Besitz von Bernd Hund und dessen Frau Sophie, später wird dieser Hof als Goldschmitts Gut für den Westernkotten bezeichnet. 1548 Dezember 12 („Am Mittweken na St.Nicolai taghe“). Das Domkapitel bemeiert nach dem Tode des Henr. Berssen dessen Sohn Henrich, auf Fürbitte des Stiefvaters Joh. Schulte zu Erwitte und des Adrian Swarte zu Westernkotten, mit dem 46 Morgen großen und mit zwei Kampen ausgestatteten sogenannten Grothenguit zu Aspen, vor Westernkotten, auf 12 Jahre, gegen eine Pacht von 6 Mudde Roggen, 6 Mudde Gersten und ein Molt Hafer, gegen den vereinbarten Weinkauf. Gleichaltrige Abschrift beglaubigt unter dem Siegel des Joh. Kerkhoff, Amtsrichters zu Westernkotten, „Van wegen des Erntfestes Johann van Hörde darsulwes“.

Auf alten Katasterkarten sehen wir bei Aspen auch Thiekamp eingetragen, die Gerichts- und Versammlungsstätte. Diese Stelle wird vom jetzigen Hellweg durchschnitten und liegt rechts der Aspenstraße und des Steinweges.

Aspen ist 1444 in der Soester Fehde ausgeraubt und verbrannt worden.

Bauer Heinrich Eickmann, Westernkotten