Von Marc Bednara
Erstabdruck: Der Patriot vom Mittwoch, 7.10.1998 [Beilage zum 150jährigen Bestehen der Zeitung; die einzelnen Bäder wurden von mir in Fettdruck hervorgehoben, die Fotos nicht übertragen. WM]
Die Salzquellen, die sich in Bad Sassendorf in unmittelbarer Nachbarschaft der Süßwasserquellen befinden und den fruchtbaren Lößboden auf den flachen, trockenen Hohen ringsum haben schon in vorgeschichtlicher Zeit Siedler angezogen.
Im Jahre 1852 wurde die Sole erstmals zu Heilzwecken verwendet und der Grundstein für das heutige Kur- und Heilbad gelegt. Im Jahre 1872 wurde das erste Badehaus gebaut, fünf Kinderheime kamen in der Zeit von 1877 bis 1928 hinzu. 1906 wurde das alte Sälzerdorf als ,,Bad Sassendorf“ anerkannt.
1975 wurde dem Kurort die staatliche Anerkennung als Moor- und Soleheilbad verliehen. Heute verfügt Bad Sassendorf über sechs Rehakliniken mit rund 860 Betten. Rheuma-, Herz-, Kreislauf- und Luftwegeerkrankungen sowie Frauenleiden werden hier behandelt. Hinzu kommt das über die Landesgrenzen hinaus bekannte Bewegungszentrum mit Thermalsole-Hallen- und -Freibad. Großräumige Kurparkanlagen mit fast 30 ha Grünfläche, moderne, leistungsfähige Kurkliniken, Kindererholungs-, Müttererholungs- und Altenheime und das Kurmittelhaus sind noch längst nicht alles.
Als Stätte gemeinsamer Begegnung für Bürger und Gäste kommt dem Bürgerhaus besondere Bedeutung zu. Die kulturpolitische Verpflichtung der Gemeinde spiegelt sich hier in den vielfarbigen Veranstaltungsprogrammen wider. Darüber hinaus bieten der ,,Kursaal am Schloss“, die Bücherei, Kurse der Volkshochschule, das rührige Vereinsleben und nicht zuletzt die verschiedenen Sportanlagen den Bürgern und Gästen ein breit gestreutes Betätigungsfeld.
In Bad Waldliesborn stieß man im Jahre 1900 auf ein Sole-Feld, nachdem man ursprünglich auf reiche Steinkohle-Vorkommen gehofft hatte. In 700 Metern Tiefe wurde jedoch Sole entdeckt, die Entstehung eines Kurortes und Heilbades war vorprogrammiert. war vorprogrammiert. Naturfango und die verordneten Kurmittel ergänzen das Therapieangebot bei Herz- und Kreislaufkrankheiten, rheumatischen Leiden, Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates sowie Frauen- und Nervenleiden. Bad Waldliesborn bietet den Kurgästen ein Rehabilitationszentrum für Herzkrankheiten, Rheuma und Orthopädie, bestehend aus der Kreuzkamp- und der Eichholzklinik, dem Kurmittelhaus sowie dem Haus am Park. Zusammen mit der privat betriebenen Kurklinik Panorama können über 700 Patienten von erfahrenen Ärzten — Rheumatologen, Orthopäden und Kardiologen — stationär behandelt werden. Die niedergelassenen Badeärzte betreuen die Kurgäste im Rahmen ambulanter Heilverfahren, wozu auch die Frauenkur zählt.
Großveranstaltungen wie das Musik- und Lichterfest oder das Apfelfest ziehen neben den Kurgästen auch Besucher aus nah und fern an. Bad Waldliesborn, im Herzen Westfalens gelegen, ist seit nunmehr 90 Jahren ein reines Heilbad.
Die Thermalsole wird aus zwei rund 900 Meter tiefen Bohrungen gefordert. Sie sind das Herzstück des Kurortes. Das Heilwasser der ersten Solequelle ist eine eisen- und kohlensäurehaltige, das der zweiten eine jod-, eisen- und Kohlensäurehaltige Thermalsole und zählt zu den höchstkonzentrierten in der Bundesrepublik.
Die historische Entwicklung in Bad Westernkotten stellt sich dagegen ganz anders dar. Bereits 1842 wurde hier Sole zu Heilzwecken genutzt. Trotz moderner Kureinrichtungen mit den drei großen Kliniken Solequelle, Mühlenweg und Wiesengrund hat der Ort seinen ländlichen Charakter bewahrt.
Das Heilbad mit seinen Fachwerkhäusern modernem Kurmittel- und Orthopädischem Zentrum verspricht Heilung bei Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates, Herz- und Kreislauferkrankungen, Rheuma und Atemwegserkrankungen.
Die Grundlagen für die Kuranwendungen in Bad Westernkotten sind die natürlichen Heilmittel Sole und Moor, das direkt vor der Haustür im Naturschutzgebiet Muckenbruch gestochen wird. Die Palette der Kuranwendungen umfasst unter anderem Sole- und Moorwannenbäder, Massagen, Kranken- und Heilgymnastik, Bewegungstherapie, Elektrotherapie und Lymphdrainage. Zu den Besonderheiten im Ortsbild gehören die beiden als Baudenkmäler anerkannten Gradierwerke im Kurpark, der historische Kornspeicher des Guts Weringhof, die liebevoll restaurierte Schäferkämper Wassermühle und der weitläufige Kurpark.
Die drei Kurorte haben mit den Sparmaßnahmen und dem dadurch entstehenden Rückgang der Übernachtungszahlen zu kämpfen. In unregelmäßigen Abständen treffen sich daher die Kurdirektoren, um stetig neue Anreize für die Kurgäste zu schaffen und über Probleme zu diskutieren. Sie wollen zusammenarbeiten, sich weiter qualifizieren und somit die Schwierigkeiten gemeinsam meistern.


