Seniorengruppe

Seit Januar 1974 gibt es den Seniorenclub der kfd. Maria Richter und Elsbeth Deimel übernahmen die Leitung dieser Gruppe. Für den Kaffee sorgte bei den einzelnen Treffs Albertine Lange, später auch Paula Maerthen. Zunächst trafen sich die Damen einmal wöchentlich im „alten Schwesternhaus“ bevor sie im Juni 1978 in das neu errichtete „Johanneshaus“ umzogen und sich dort „ihre“ Altenstube wohnlich einrichteten. Wichtig ist für die Teilnehmerinnen, das Gespräch und dass sie miteinander reden können. Für die rüstigen Seniorinnen gab es zwischen 1974 und 1985 sogar einen Kegelclub. Zur besonderen Aufgabe hat es sich der Kreis gemacht, regelmäßig mit Spenden benachteiligten Menschen zu helfen. In Form eines „Kaffeekännchens“ hatten die Frauen eine originelle Spardose gefunden, in der sie im Laufe von zehn Jahren 7000,-DM sammelten. 1984 berichtete Elsbeth Deimel, was die Senioren so „alles geleistet“ hätten: So wurden Kinderkleidung und 89 Lepradecken gestrickt; alte Brillen wurden gesammelt und verschickt; sowie ein Schuhkarton voll Briefmarken. Am 29. März 1981 überwiesen die Senioren eine Spende von 1730,-DM an Mutter Teresa; 1982 1000,-DM an Schwester Magdalena; 1983 1000,-DM an Schwester Concetta und am 24. 1. 1984 500,-DM an den Sozialdienst katholischer Frauen. Im Dezember 1989 freute sich Pfarrer Gersmann besonders über eine Spende von 500,-DM für die Anschaffung einer neuen Orgel. Der Seniorinnen waren zu der Zeit die erste Gruppe innerhalb der Gemeinde, die für die Orgel spendeten. Zum 20jährigen Bestehen dieser Gruppe berichtete die Tageszeitung: „Einmal in der Woche treffen sich rund 20 Seniorinnen um sich gegenseitig vorzulesen, mit Spielen das Gedächtnis fit zu halten oder gemeinsam zu kochen oder Kaffee zu trinken. Mit Vorträgen, Dia-Schauen und Filmen informieren sich die Frauen über die verschiedenen Themen. ‚Es gibt wohl kaum einen Lebensbereich, über den wir uns nicht durch Vorträge, Vorlesen und Gespräche informierten‘, resümierte Maria Richter.“[i] Besonders beliebt sind nach wie vor die Ausflüge und Fahrten in die nahe Heimat. Der erste Ausflug des Seniorenkreises ging  übrigens zum Diözesanzentrum  der Georgspfadfinder nach Rüthen. Die Seniorinnen wollten schließlich wissen, wo die Jugendlichen aus dem Heilbad ihre Freizeit verbringen. Zur Freude der Pfadfinder brachten sie ihnen Kuchen mit.[ii]

Seit dem 13. Januar 1998 trifft sich die Seniorengruppe alle zwei Wochen dienstags unter der Leitung von Brigitte Niggenaber. Den Abschluss der einzelnen Treffs bildet stets ein gemeinsam gefeierter Seniorengottesdienst um 17.00 Uhr in der Pfarrkirche, der teilweise von den Frauen selbst gestaltet wird und bei denen sie sich auch als eifrige Vorbeterinnen und Lektorinnen zeigen. Regelmäßig nimmt Brigitte Niggenaber an einer Veranstaltungsreihe der Familienbildungsstätte in Lippstadt teil, um sich mit anderen Gruppenleiterinnen von Seniorenkreisen auszutauschen, um neue Anregungen zu bekommen und Neues dazuzulernen. Auch heute noch zeigen sich die Seniorinnen der Gruppe sehr spendierfreudig.

Im Januar 2004 konnte die Seniorengruppe im Johannes-Haus ihr 30jähriges Bestehen feiern. Mit Frau Anna Sonntag wurde eine Frau geehrt, die von Anfang an zur Gruppe gehörte und bis zu ihrem Ruhestand als Küsterin (April 2003 ) jedes Mal den Tisch für die Kaffeetafel gedeckt hatte.

Bei der Mitgliederversammlung der kfd am 7. Dezember 2006 richtete Brigitte Niggenaber einen eindringlichen Appell an alle Frauen der kfd, ihr bei der Suche nach einer Nachfolgerin für ihr Amt zu helfen, da sie aus gesundheitlichen Gründen die Gruppe nicht mehr leiten kann. Leider blieb ihr Aufruf, sowie die intensiven Gesprächen der 1. Vorsitzenden Mechthild Plümpe mit möglichen Leiterinnen für die Seniorengruppe ohne Erfolg.

Am 8. 5. 2007 lud der kfd-Vorstand zum letzten Mal die Mitglieder der Senioren-Gruppe zu einem gemeinsamen Kaffeetrinken in das Johanneshaus ein und gab zum Bedauern aller bekannt, dass die Seniorengruppe nach 33 Jahren aufgelöst wird.

Selbstkritisch muss zur Auflösung der Seniorengruppe gesagt werden, dass in den letzten Jahren kaum jüngere Seniorinnen zur Gruppe dazu kamen. Gründe dafür sind u.a., dass in der Gruppe „mittendrin“ Frauen eine Heimat gefunden haben, die eigentlich vom Alter her auch in Seniorengruppe passen; die Caritas in der Pfarrgemeinde eine gute Seniorenarbeit macht und dass viele sich mit dem Begriff „Senioren“ schwer tun, denn „jeder will alt werden – aber keiner will alt sein.


  • [i] Der Patriot, 20. Januar 1994
  • [ii] Toni Erdmann in einem Telefongespräch am 9.5.2000