1997: Bredenoll, Deelenbalken

Deelenbalken erinnert an das alte Bredenollsche Haus in Bad Westernkotten

von Wolfgang Marcus (Bad Westernkotten)

[Erstabdruck: Marcus, Wolfgang, Deelenbalken erinnert an das alte Bredenollsche Haus in Bad Westernkotten; in: Vertell mui watt, Ausgabe 38 (1997)]

Die Familie von Bredenoll gehört zu den ältesten des westfälischen Adels. 1344 werden die Bredenolls unter anderem als Burgmannen auf der Burg Lipperode genannt. In Westernkotten ist die Familie seit dem frühen 14. Jahrhundert nachzuweisen. So gehörte die Familie über Jahrhunderte zu den Erbsälzerfamilien.

Das alte Bredenollsche Haus stand etwa dort, wo sich heute die katholische Kirche befindet.

Das Haus wurde am 4.7.1951 einschließlich  des Grundstückes von der kath. Kirchengemeinde gekauft[HB von 1958, S.69]. Im April 1974 wurde das recht baufällige Haus, das aus dem Jahre 1714 stammte, abgerissen, weil es dem Kirchenneubau weichen mußte [HB von 1987, S.315]. Bisher erinnerte nur die „Bredenollgasse“ an die einstige Bedeutung der Familie. Nun haben die Heimatfreunde Bad Westernkotten einen weiteren Schritt getan, die Erinnerung an die alte Sälzerfamilie wach zu halten: Sie retteten den Deelenbalken des alten Bredenollschen Hauses und bauten ihn in den Schuppen, der auf dem Mühlengelände ensteht, ein. Aber im einzelnen:

Bei dem Abbruch des Bredenollschen Hauses 1974 wurden die Balken des Deelentores von engagierten Heimatfreunden sichergestellt und lagerten anschließend in der Scheune der Famlie Schröer an der Nordstraße. Als 1995 dann der Abriß dieser Scheune und die Errichtung des jetzigen Sparkassengebäudes anstand, holten Mitglieder des Heimatvereins die Reste der Balken in die Schäferkämper Mühle.

Im Jahre 1996 beschloß der Heimatverein, diese Balken im neu zu errichtenden Schuppen wiedereinzubauen und so einer sinnvollen Folgenutzung zuzuführen. Von der Firma Roreger wurden die Balken anschließend überarbeitet und im April 1997 in die Vorderfront des Schuppens eingebaut.

Der Deelenbalken trägt folgende Überschrift:

DEO PATRI ET FILIIO ET SPIRITUI SANCTO SIT GLORIA SEMPITERNA

IPSO JUVANTE LAURENTIUS BREDENOLL ET MARIA ANNA CATHARINA GROLL HANC STRUCTURAM PONI CURARUNT:

ANNO 1714, den 17. July.

Die Übersetzung lautet: „Gott, dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, sei immerwährender Dank! Mit seiner Hilfe haben Laurentius Bredenoll und Maria Anna Catharina Groll dafür gesorgt, dass dieses Gebäude errichtet wurde. Im Jahre 1714, den 17. Juli.“