2007: Wolfgang Fahle: 1981-2006 – 25 Jahre Hellweg-Sole-Thermen

25 Jahre Hellweg-Sole-Thermen in Bad Westernkotten – Grußwort von Bürgermeister Fahle

[Erstveröffentlichung: Fahle, Wolfgang, 1981-2006: 25 Jahre Hellweg-Sole-Thermen, in: Vertell mui watt, Nr. 313-314 (2007)]

Vorbemerkung: Am 30. Oktober 2006 erinnerte sich die Solbad Westernkotten GmbH im Rahmen einer kleinen Feierstunde an die Eröffnung der Hellweg-Sole-Thermen genau vor 25 Jahren. Wir drucken in den nächsten Ausgaben die wichtigsten Grußworte und Ansprachen ab. Für den Abdruck wurden (nur) kleinere Änderungen vorgenommen. Wolfgang Marcus

Bad Westernkotten, einer von 3 Kurorten im Kreis Soest, erhielt mit Urkunde bzw. Verfügung vom 25.03.1975   die Anerkennung als staatlich anerkannter Kurort. Dies war nicht nur ein formaler Staatsakt durch den damaligen Sozialminister Figgen, sondern auch ein wesentlicher Grundstein für die weitere Entwicklung von Bad Westernkotten. Man wollte weg von dem Klischee, wie es der damalige Redakteur des WdR, Werner Hoecker, einmal formulierte „Zwischen Runkeln und Karotten, liegt das Solbad Westernkotten“.

Als jetzt staatlich anerkannter Kurort hatte man auch die Verpflichtung übernommen, Maßnahmen zur Verbesserung des Kurortcharakters und des Ortsbildes durchzuführen, damit man der Anerkennung auch Rechnung trug. Dass dies nicht ganz einfach war, zeigt der Erlass des Sozialministeriums vom 28.06.1977, wonach im Rahmen einer städtebaulichen Untersuchung von etwa 100 ausgewählten Kurorten durch eine neutrale Kommission festgestellt wurde: „In allen genannten Bädern (Ausnahme Bad Westernkotten) hat der Besucher schon bei der Ankunft den Eindruck, in ein Bad zu kommen“. Und ehrlich gesagt, wer Bad Westernkotten noch aus der damaligen Zeit kennt, so ganz falsch war diese Aussage nicht.

Dies nahm mein Vorgänger, der damalige Stadt- und Kurdirektor Josef Grumpe, zum Anlass,  der Gesellschafterversammlung der Solbad und dem Rat der Stadt Erwitte seine Vorstellungen über die weitere Entwicklung von Bad Westernkotten vorzustellen. Inwiefern allerdings der Zusatz „außer in Bad Westernkotten“ eventuell durch einen inoffiziellen Hinweis des damaligen Kurdirektors in der Verfügung mit  aufgenommen wurde, um die politischen Vertreter der Stadt Erwitte auf Linie zu bringen – das entzieht sich meiner Kenntnis. Gleichwohl verfehlte dieser Hinweis im Erlass seine Wirkung nicht, und umfangreiche Maßnahmen für Bad Westernkotten wurden durch den Rat der Stadt Erwitte in die Wege geleitet, da ansonsten, so der Hinweis von Stadt- und Kurdirektor Grumpe, der Minister daraus negative Folgerungen für den Kurort ziehen könne.

Und somit war der Startschuss gegeben für eine nachhaltige Veränderung des Kurortes Bad Westernkotten, wie man jetzt nach rund 30 Jahren positiv feststellen kann. An diesem Aufbruch waren damals einige unserer Gäste wesentlich mit beteiligt, die ich deshalb ganz herzlich begrüße. Leider kann der Motor und das Herzstück der Initiative, der damalige Kur- und Stadtdirektor Josef Grumpe, an der heutigen Veranstaltung nicht teilnehmen, trotzdem möchte ich die heutige Feierstunde zum Anlass nehmen, ihm nochmals den herzlichsten Dank für sein Engagement auszusprechen. Ohne ihn wäre die damalige Entwicklung von Bad Westernkotten nicht denkbar gewesen.

Unterstützt haben ihn damals jedoch Vertreter aus der Gesellschafterversammlung und aus dem Rat der Stadt Erwitte, für die ich stellvertretend für alle den damaligen Vorsitzenden der Gesellschafterversammlung Herrn Kreisdirektor a.D. Dr. Friedrich Siebecke, den damaligen Bürgermeister Franz Meier und den damaligen Ortsvorsteher Alfred Beste herzlich begrüßen möchte.

ich erwähnte es bereits, viele Maßnahmen wurden in die Wege geleitet. Eine davon hat Bad Westernkotten gewaltig verändert. Um den Anschluss an die benachbarten Heilbäder nicht zu verlieren – Bad Waldliesborn und Bad Sassendorf verfügten schon über ein Bewegungsbad – begannen im Sommer 1978 die Planungen für die Hellweg-Sole-Thermen. Denn damit waren auch andere wesentliche Veränderungen, wie die Anlegung einer Kurpromenade, Verdrängung des Durchgangsverkehrs uvm. verbunden. Ich selber kann mich noch an die Beratungen im damaligen Stadtrat als Schriftführer erinnern. Die veranschlagten Kosten für die Hellweg-Sole-Thermen sollten sich zunächst auf 5,8 Mio. DM belaufen. Die Amortisierung dieser Kosten setzte voraus, dass nach Fertigstellung der Hellweg-Sole-Thermen täglich mindestens 1000 Besucher das für die damalige Zeit sicherlich nicht geringe Eintrittsgeld entrichten  mussten.

Ich sehe heute noch das ungläubige Kopfschütteln vieler Ratsmitglieder ob des optimistischen Vortrages des Stadtdirektors Grumpe, viele dachten insgeheim, was soll dieser Blödsinn, so viele Besucher kommen niemals. Wir werden in eine Investition getrieben, die Schiffbruch erleiden wird und letztlich hat Westernkotten das gar nicht verdient. Aber, Josef Grumpe ließ sich nicht beirren und am 30. Oktober 1981 konnten im Beisein von dem damaligen Sozialminister Farthmann die Hellweg-Sole- Thermen eröffnet werden. Und der damalige Bürgermeister Franz Meier stellte – mit einem Augenzwinkern – fest: Bei dieser Investition haben der Kurdirektor und der Stadtdirektor hervorragend zusammengearbeitet.

Wie war es dann aber mit den 1000 Besuchern. Der Kurdirektor wurde dabei beobachtet, wie er im Umkreis von 50 Kilometern jeden großen Parkplatz besuchte, um mit Handzetteln hinterm Scheibenwischer auf die Eröffnung der Hellweg-Sole-Thermen in Bad Westernkotten hinzuweisen. Und – es lohnte sich. Bereits nach weinigen Tagen erlebten die Hellweg-Sole-Thermen einen wahren Besucheransturm, den der Kurdirektor am Eingang dieses Bades persönlich überwachte um dann am anderen Morgen die Mitarbeiter der Stadtverwaltung schätzen zu lassen, wie viel Besucher am Vortag gezählt wurden. Die 1000-er Marke wurde schnell überschritten und ein sichtlich zufriedener Kurdirektor wandelte durch den Kurpark.

Fazit: Es wäre eine Katastrophe gewesen, wenn die Hellweg-Sole-Thermen nicht gebaut worden wären. Dies bestätigen sicherlich auch die Firmen, die damals am Bau beteiligt waren, und ich begrüße stellvertretend die Vertreter der Firmen Liebelt, Fürstenberg und Tasler.

Im Laufe der 25 Jahre sind die Hellweg-Sole-Thermen immer wieder erweitert worden, um zu einer größeren Angebotspalette von Therapie und Wellness zu kommen. Daran beteiligt waren jeweils die gewählten Gesellschafterversammlungen bzw. später die Mitglieder der Aufsichtsräte. Stellvertretend für alle begrüße ich unseren Landrat Wilhelm Riebniger und unseren Ortsvorsteher Wolfgang Marcus. Die Banken als Geldgeber waren ebenfalls sehr wichtig, deshalb begrüße ich Herrn Franzke von der Sparkasse Erwitte Anröchte und Herrn Plümpe von der Volksbank Bad Westernkotten.

Ebenso herzlich begrüße ich die anwesenden Vertreter der Krankenkassen, die nicht nur in der heutigen Gesundheitspolitik eine große Rolle spielen, sondern auch an der zukünftigen Entwicklung unserer Kurorte wesentlich beteiligt sind.

Heute wissen wir, der Bau der Hellweg-Sole-Thermen war für die Entwicklung von Bad Westernkotten lebenswichtig.  Ansonsten wären den Kliniken vor Ort, stellv. begrüße ich Familie Lüning, als auch dem Operativen Verkehrsverein sowie dem Kur- und Verkehrsverein, deren Vertreter, die Herren Dr. Grabitz und Meiswinkel, ich ebenfalls herzlich begrüße, die Grundlagen für eine erfolgreiche Arbeit verwehrt worden. So aber sind die Hellweg-Sole-Thermen das Herzstück von Bad Westernkotten und wir begrüßen immer noch mit Freude die vielen Besucher und Gäste. Das möge auch so bleiben. Wichtig hierfür sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Thermen, die ich ebenfalls herzlich willkommen heiße. Stellv. für alle begrüße ich den Chef, unseren Geschäftsführer Herrn Kurdirektor Rolf von Bloh sowie die Betriebsleiterin Frau Jansen ganz herzlich.

Herr von Bloh, in Zeiten gravierender Veränderungen auf dem Gesundheitsmarkt und angespannter finanzieller Verhältnisse bei wechselnden personellen Veränderungen an der Spitze unserer Solbad haben Sie sich seinerzeit bereit erklärt, sich für dieses Amt zur Verfügung zu stellen. Dafür danke ich Ihnen ganz besonders und darf feststellen, so wichtig der damalige Kurdirektor Josef Grumpe war für den Aufbruch von Bad Westernkotten in eine neue Zukunft, so wichtig waren und sind Sie für unser Solbad bei der Weichenstellung für das, was nun auf uns zukommt.

Sie haben den Weg bereitet für die Aufnahme von Bad Westernkotten in die neue Holding „Westfälisches Gesundheitszentrum“. Dies war notwendig, um die drei Standorte im Kreis Soest zu sichern und um effizient und kostengünstig zu arbeiten. Der Startschuss hierfür ist in diesem Jahre gefallen und ich begrüße deshalb ganz herzlich den stellv. Vorsitzenden des Aufsichtsrates der Holding GmbH, Herrn Egbert Teimann sowie die anwesenden Mitglieder des Aufsichtsrates, stellv. für alle meinen Kollegen Bürgermeister Antonius Bahlmann aus Bad Sassendorf.

Sehr geehrter Herr Teimann, als Vertreter des Aufsichtsrates der neuen Holding nehmen Sie bei einer Begrüßung sicherlich einen der vorderen Plätze ein, aber chronologisch gesehen waren Sie erst am Schluss meiner Begrüßung an der Reihe. Dies bitte ich nachzusehen, aber Sie werden entschädigt durch die Möglichkeit des Grußwortes, auf das ich mich jetzt freue.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit verbunden mit dem Appell: Kommen Sie oft nach Bad Westernkotten und seien Sie Gäste der Hellweg-Sole Thermen.