2007: Westfälisches Bäderdreieck [Chr.Hoppe]

Westfälisches Bäderdreieck – Rückblick, Problemanalyse, Ausblick

Von Christina Hoppe, Lippstadt

[Erstabdruck: Hoppe, Christina, Westfälisches Bäderdreieck – Rückblick, Problemanalyse, Ausblick; in: Vertell mui watt Nr. 325-330 (2007)

Vorbemerkungen

Der nachfolgende Aufsatz entstand als Facharbeit im Fach Geographie an der Marienschule Lippstadt. Die Fußnoten wurden weggelassen. W. Marcus

1. Einleitung

„Westfälisches Bäderdreieck“: So nennen sich Bad Sassendorf, Bad Waldliesborn und Bad Westernkotten, die drei Heilbäder im Kreis Soest. Besondere Aufmerksamkeit zogen diese Heilbäder auf sich, als sie in den 1990er Jahren in finanzielle Nöte gerieten. Ich finde es sinnvoll über das Westfälische Bäderdreieck eine Facharbeit zu verfassen, da es einen äußerst wichtigen Wirtschaftsfaktor für unsere Hellweg-Region darstellt und somit ein sehr wichtiger Imagefaktor und Arbeitgeber ist. Diese Thematik interessiert mich, da ich im Jahr 2004 miterlebt habe, wie meine Heimatstadt Lippstadt um die Zukunft des Heilbades Bad Waldliesborn gebangt hat. Ich frage mich, wie es zu einer solchen Situation kommen konnte. Gespannt bin ich zu erfahren, wie die Zukunft der drei Bäder geplant wird.

2. Lage des Westfälischen Bäderdreiecks

Das Westfälische Bäderdreieck, bestehend aus den drei Heilbädern Bad Sassendorf, Bad Waldliesborn und Bad Westernkotten, liegt auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland, genauer gesagt in Nordrhein-Westfalen. Die drei Heilbäder gehören zum Kreis Soest und sind zwischen dem Münsterland im Norden und dem Sauerland zu finden. Ihre Bezeichnung als „Bäderdreieck“ passt in geographischer Hinsicht tatsächlich exakt, da sie genau in Triangel-Form liegen.

Bad Sassendorf, das von den drei Heilbädern am westlichsten gelegene (Lage im Gradnetz der Erde: 51°35′ Nord und 8°09’Ost), ist eine eigenständige Gemeinde, die mit ihren Ortschaften rund 11800 Einwohner zählt. Sie liegt im Zentrum des Kreisgebietes, 6 km von der Kreisstadt Soest entfernt.

Bad Waldliesborn (51°42′ Nord und 8°20’Ost) ist das von den drei Heilbädern am nördlichsten gelegene, ist ein Ortsteil von Lippstadt und zählt ca. 4700 Einwohner.

Bad Westernkotten (51°38′ Nord und 8°21,7′ Ost) liegt von den drei Heilbädern am östlichsten, knapp 3 km nordöstlich der Stadt Erwitte, zu der es mit seinen 4200 Einwohnern als Ortsteil gehört.

3. Standortgunst

Das genau im Zentrum Westfalens drei Heil- und Kurbäder zu finden sind, ist kein Zufall. Hier werden  nämlich zwei Bodenschätze gewonnen, die die grundsätzliche Voraussetzung für das Betreiben eines Heilbades bilden: In Bad Waldliesborn Sole (salzhaltiges Wasser), in Bad Sassendorf und Bad Westernkotten neben der Sole zusätzlich Moor. Jedoch gehören auch noch andere Faktoren hinzu, die die drei Heil- und Kurbäder im Kreis Soest erheblich positiv beeinflussen: Sie liegen in günstiger Entfernung zu den Ballungsgebieten (v.a. Ruhrgebiet) und sind über die Autobahnen 2 und 44, die Bundesstraßen 1, 55 und 475, mit der Deutschen Bahn und auch mit dem Flugzeug (Flughafen Paderborn/Lippstadt) gut zu erreichen. In der Umgebung des Westfälischen Bäderdreiecks befinden sich zahlreiche attraktive  Ausflugsziele, so z.B. die Stadt Soest mit ihrem mittelalterlichen Stadtkern, die attraktive Einkaufstadt Lippstadt, die Großstadt Paderborn und das Sauerland mit dem Möhnesee. Die flache Parklandschaft, in der die Bäder gelegen sind, ist für Spaziergänger, auch für gehbehinderte Kurgäste, sowie für Radtouren gut geeignet.

4. Geschichte

Im Folgenden wird nun die Geschichte der drei Heilbäder vorgestellt, jedoch erst ab dem Zeitpunkt, seitdem Sole als Heilmittel genutzt wird.

4.1. Geschichte des Heilbades Bad Sassendorf

1817 wurde erstmals über die Verwendung Sassendorfer Sole zu Bade- und Heilzwecken berichtet. 1852 wurde die Grundlage des Badebetriebes durch das Aufstellen einiger Holzwannen gebildet. 1878 wurde die Charlottenquelle erschlossen. 1906 erhielt Sassendorf durch den Regierungspräsidenten in Arnsberg die Bezeichnung „Bad Sassendorf“. 1925 wurden das Kurhaus und das Badehaus gebaut. 1934 wurde die Saline und Solbad Sassendorf GmbH gegründet. Die Salzwasserrechte der Erbsälzer wurden von dieser Gesellschaft durch Nießbrauchsrecht genutzt. 1938 wurde das Brunnenhaus gebaut und der Kurpark durch Neuerwerbung von Land erweitert. 1958 erfolgte die Übernahme der Saline- und Solbad Sassendorf GmbH durch kommunale Körperschaften: Folglich hatten der Landschaftsverbund Westfalen-Lippe, Münster, der Landkreis Soest und die Gemeinde Bad Sassendorf Anteil an dem Heilbad. Im November 1969 wurde zwischen den Ortsteilen Ostinghausen und Bettinghausen Moor gefunden, welches als Grundlage für die Rheumatherapie gilt. 1971 wurde Bad Sassendorf zum Moorbad ernannt, also folgte die Umbenennung der Gesellschaft in Saline Bad Sassendorf GmbH, Moor- und Solebad. In den Jahren 1972-1973 wurden vier neue Kliniken eröffnet. Am 24. März 1975 wird Bad Sassendorf staatlich anerkanntes Moor- und Solebad. 1983 eröffnete eine Klinik für Orthopädie und Rehabilitation. In den Jahren 1984-1991 erfolgten zahlreiche Erweiterungen und Eröffnungen innerhalb der Saline Bad Sassendorf GmbH. 1995 eröffnete die Klinik Lindenplatz, eine orthopädische Reha-Klinik mit sportmedizinischer Abteilung. Zwei Jahre später folgte die Eröffnung des Sporttherapiezentrums innerhalb der Klinik Lindenplatz. 2006 folgte dann die Gründung „Westfälisches Gesundheitszentrum Holding GmbH“.

4.2. Geschichte des  Heilbades Bad Waldliesborn

Die Geschichte des Heilbades Bad Waldliesborn begann im Jahre 1900 mit einem Irrtum. Damals wurde im Boden Bad Waldliesborns Steinkohle vermutet. Doch bei Versuchsbohrungen wurden die warmen Thermalsolequellen gefunden. So erteilte die Bergbehörde im Jahr 1901 das Recht auf Ausnutzung des Solquellenfeldes. Eine Analyse ergab, dass die Quelle auch heute noch zu den konzentriertesten Solequellen Deutschlands gehört. Drei Jahre darauf errichtete der Hamburger Großkaufmann Wilhelm Eichholz im Umkreis der erbohrten Quelle ein Heilbad. 1912 ging die Solequelle im Rahmen einer Zwangsversteigerung in das Eigentum der Bad Waldliesborn GmbH über. 1913 wurde das Heilbad dann erstmalig eröffnet. In den Jahren 1914-1918 kam der Badebetrieb durch die Einwirkungen des Ersten Weltkrieges zeitweise zum Erliegen. Nach Ende des Ersten Weltkrieges, in den Jahren 1920-1930, entstanden zahlreiche Geschäfts- und Wohnhäuser. Die in den 30er Jahren aufkommende Arbeitslosigkeit bremste den sich im Gange befindlichen Aufschwung erheblich, womit auch der Kurbetrieb drastisch zurückging. Auch der Zweite Weltkrieg beeinträchtigte den Badebetrieb erheblich und brachte ihn erneut fast vollständig zum Erliegen. Das Bohrloch der Solequelle ging im Jahre 1946 durch jahrzehntelange Vernachlässigung verloren, wurde jedoch 1948 wiedergefunden. Der Badebetrieb wurde wieder eröffnet und infolge steigender Kurgastzahlen erfolgte in den folgenden Jahren der Ausbau des Bades. 1974 wurde Bad Waldliesborn als Heilbad staatlich anerkannt. Ab 1975 entstanden drei Kliniken, ständige Erweiterungen der Kuranlagen und Einrichtungen folgten.

4.3. Geschichte des Heilbades Bad Westernkotten

In Bad Westernkotten wurde die Sole zu Heilzwecken erstmals 1842 verwendet: Eine private Soleanstalt mit 3 Badezellen wurde errichtet. 1845 wurde die erste Solequelle erbohrt, die „Westernkottener Warte“. Gleichzeitig wurde das erste Gradierwerk fertiggestellt. 1861 übernahm A. Bergmann das Solebad mit Wirtschaft. 1932 wurde das zweite Gradierwerk fertiggestellt. 1949 wurde die Salzgewinnung eingestellt und die letzte Saline geschlossen. Der Provinzialverband Westfalen erwarb den Grundbesitz, die Gradierwerke und den privaten Badebetrieb. Im darauffolgenden Jahr erfolgte die Gründung der Solbad GmbH und der Umbau einschließlich Erweiterung des alten Solebadehauses. 1958 wurde Westernkotten der Titel „Bad“ verliehen. 1960 wurde erstmalig Moor aus dem Muckenbruch zu Heilzwecken verwendet. Im Jahre 1965 erfolgte dann die Erbohrung der Solequelle II „Westernfelder Solequelle“. 1973 wurde das Kurmittelhaus eröffnet, das heute noch so besteht. 1975 folgte die staatliche Anerkennung als Heilbad. 1976 fand die Gründung des Kur- und Verkehrsvereins statt. In darauffolgenden Jahren wurden zahlreiche Baumaßnahmen durchgeführt: So wurde das Kurhaus einschließlich Nebengebäuden umgebaut und neu gestaltet, das Sole- und Moorbadehaus entstand als Anbau an das Kurmittelhaus. 1979 wurden die Hellweg-Sole-Therme eröffnet. In diesem Jahr erfolgte auch die staatliche Anerkennung der Heilquellen. 1983 wurde die Kurpromenade fertiggestellt. 1985 wurde das Kurmittelhaus mittels Installation einer Mooraufbereitungsanlage aufgewertet. Auch in den weiteren Jahren wurden zahlreiche bauliche Maßnahmen veranlasst: So wurde in den Hellweg-Sole-Thermen eine großzügige Sauna- und Dampfbadanlage gebaut und Umgestaltungsmaßnahmen im Außenbereich vorgenommen. 1991 wurden die umfassenden Sanierungsarbeiten des Gradierwerkes I abgeschlossen. 1993 erfolgte die Neugestaltung der Kurhalle mit Vorplatz und der Neubau des orthopädischen Zentrums. 1996 wurden die Hellweg-Sole-Therme erweitert und im folgenden Jahr der Ausbau des Kurparks fertiggestellt. Im Jahr 2000 wurde das Therapiezentrum Klinik Solequelle und auch das Kurhaus eröffnet. 2003 wurde die Klinik Wiesengrund erweitert und modernisiert. 2005 wurde ein weiteres Gesundheits- und Rehabilitationszentrum eröffnet.

5. Probleme in den 90er Jahren

Zu Beginn des Jahres 1997 blieben in den drei Heilbädern im Kreis Soest immer mehr Betten frei. In den ersten vier Wochen des Jahres 1997 gingen die Patientenzahlen um 50% zurück, und diese Situation änderte sich nicht schnell grundlegend.

6. Ursachen für die Probleme in den 90er Jahren

Der Grund für diese erheblichen Probleme war eine der vielen Gesundheitsreformen der Bundesregierung, die seit Anfang des Jahres 1997 griff. Seitdem gibt es Kassenzuschüsse für höchstens drei Kurwochen und die Patienten müssen bis zu 12,50 € täglich zuzahlen. Folglich haben die Versicherten weniger Kuren beantragt. Zudem genehmigten die Krankenkassen sowie die Rentenversicherungsträger aus Kostengründen immer weniger Kuren. Durch diese Gesundheitsreform sind die Kurorte in der Bundesrepublik in eine höchst prekäre Lage geraten, da ihre Strukturen ausschließlich auf den Kurbetrieb zugeschnitten waren. Sie waren vollkommen auf den Gesundheitssektor fixiert und neue Märkte konnten die Bäder, die häufig in strukturschwachen Regionen liegen, nicht kurzfristig schaffen. Einige Kurorte haben die Anzeichen der Gesundheitsreform verpasst, andere Kurorte hingegen haben sich durch stärkere Spezialisierungen im medizinischen Sektor, durch eine Ausweitung des touristischen Angebots und Investitionen in die Infrastruktur diese Krise besser überstanden. So hat Bad Sassendorf trotz einiger Verluste die Branchenkrise gut bewältigt, in Bad Waldliesborn und Bad Westernkotten wurde jedoch zu spät reagiert und das führte zu einem existenzbedrohenden Kapitalverzehr. Besonders in Bad Waldliesborn sind die Fehler, die das Heilbad fast bis zur Schließung führte, sicherlich „hausgemacht“: 2001 (also vier Jahre nach der Gesundheitsreform) arbeitete man in Bad Waldliesborn noch nach der Devise: „Konzentration aufs Kerngeschäft“, d.h.: man setzte ausschließlich auf medizinische Aufgaben (Rehabilitation, Prävention, Gesundheit), was ganz klar eine Fehlentscheidung war.

7. Auswirkungen der Probleme

Die Auswirkungen, die diese Probleme mit sich brachten, waren für den Kreis Soest, in dem der Anteil der Gesundheitswirtschaft am tertiären Wirtschaftssektor überproportional hoch ist (Bundesdurchschnitt:14,5%, Landesdurchschnitt 17,6% und Kreis Soest 27,5 %), dementsprechend fatal. Im April 2004 musste die Gesundheitszentrum Bad Waldliesborn GmbH mit über 20 Millionen € Schulden Insolvenz anmelden, der Kurbetrieb ging jedoch trotzdem weiter. In Bad Waldliesborn wurde eine Auffanggesellschaft zur Sanierung des Bades gegründet. 140 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen konnte die Gesundheitszentrum Bad Waldliesborn GmbH übernehmen, 170 mussten jedoch entlassen werden. Eine Klinik in Bad Waldliesborn ist zudem geschlossen worden. Wenn ein so wichtiger Standort und Arbeitgeber schwächelt, dann hat das weitgreifende Konsequenzen für all jene Unternehmen, die sonst auch von den Kurgästen, die ja eine Zeit lang nicht so zahlreich kamen, leben, z.B. für Handel und Gastgewerbe. Das sind die sog. Sekundäreffekte für Gastronomie, Handel, Handwerk u. Dienstleister.

8. Neue Konzeption

Aufgrund der vorhin geschilderten Problematik und deren Auswirkungen sah man es in den drei Heilbädern als notwendig an, neue Strategien und Konzepte zu erarbeiten, um dem Trend des unzureichenden Wirtschaftwachstums und  der schlechten Wirtschaftslage entgegen zu wirken. Man wollte in Bad Sassendorf, Bad Waldliesborn und Bad Westernkotten Rahmenbedingungen für gesunde ökonomische Verhältnisse schaffen.

So gründeten die Gesellschafter Kreis Soest, die Stadt Lippstadt (für Bad Waldliesborn), die Stadt Erwitte (für Bad Westernkotten) und die Gemeinde Bad Sassendorf am 17. Januar 2006 die Westfälisches Gesundheitszentrum Holding GmbH mit Sitz in Bad Sassendorf. Das Projekt wurde zwei Jahre lang intensiv diskutiert und sollte eigentlich eher realisiert werden, dies war jedoch zu einem früheren Zeitpunkt nicht möglich, da die Bad Waldliesborn GmbH , wie schon erwähnt, im April 2004 Insolvenz anmelden musste. Es musste erst eine Auffanggesellschaft in Bad Waldliesborn gegründet werden, um die Zukunft Bad Waldliesborns sicher zu stellen. Als dies dann gelungen war, konnte die „Drei-Bäder-Holding“ gegründet werden.

Doch was soll so eine Holding eigentlich bewirken? Die Holding an sich ist kein Mittel zur Sanierung von in Schieflage geratenen Unternehmungen. Doch der Zusammenschluss über eine Holding dient der Stärkung der drei Bäder im Kreis Soest, die für die Region von enormer Bedeutung sind. Durch die Holding sollen die Heilbadgesellschaften zukunftsfähiger gemacht werden und die etwa 1000 Arbeitsplätze der Heilbädergesellschaften sichern.

Die Holding ist die Muttergesellschaft der drei Heilbadgesellschaften. Alle vier Gesellschaften werden durch eine Geschäftführung gesteuert, was die Möglichkeit bietet, Overhead-Kosten zu sparen.  Außerdem soll die Holding die strategische Ausrichtung der Gesellschaften abstimmen. Hierzu gehören die Zentralsteuerung des Verkaufs, des Einkaufs, des Personals, der Technik und des Controllings. Dadurch sollen Synergieeffekte erzielt werden. So wird die Wirtschaftlichkeit durch ein gemeinsames Auftreten am Markt und die Vermeidung von Konkurrenz erhöht.

Der Wirtschaftsfaktor „Gesundheit“ wird zukünftig eine wachsende Bedeutung aufweisen, da unsere moderne Gesellschaft von inneren Störungen wie Überalterung, zahlreichen chronischen Erkrankungen körperlicher und seelischer Art beeinträchtigt wird. Die Hauptursachen dieser chronischen Erkrankungen liegen heute vor allem im Lebens- und Ernährungsstil der Bevölkerung. Diese Erkrankungen und die Überalterung erfordern andere Konzepte als die des herkömmlichen Gesundheitssektors mit Medizintechnik, Pharmaindustrie, Krankendienste und Kurbetriebe.

Künftig werden Umwelttechnik, Biotechnologie und Naturheilverfahren eine große Rolle spielen. Es ist auch damit zu rechnen, dass der Gesundheitstourismus zunimmt. Insgesamt werden die Menschen vermehrt auf eigene Kosten Gesundheitsleistungen, u.a. auch im spirituellen (psychotherapeutischen) Bereich buchen. Die Versicherungsträger werden die vielfältigen Angebote im Gesundheitsbereich vermehrt nicht mehr tragen können.

Auf die Holding warten in Zukunft  also vielfältige Aufgaben mit guten Perspektiven im weit gefächerten Gesundheitsmarkt. Sie ist dabei, sich dieser Herausforderung erfolgreich zu stellen.

Zurzeit sind die Bäder der Holding wie folgt aufgestellt:

Bad Sassendorf konzentriert sich auf Rehabilitationsmedizin, Wellness und Tourismus. Wir finden hier fünf Fachkliniken mit überwiegend orthopädisch-rheumatologischem Schwerpunkt. Außerdem gibt es ein Gesundheits- und Rehazentrum sowie eine Kinderfachklinik für junge Menschen mit seelischen und psychosomatischen Störungen. Zum Bereich „Wellness“ gehören auch das Thermal-Solebad, der Kurpark mit Rosengärten und Rhododendronpark sowie das Gradierwerk.

Nicht zu vergessen ist auch die hervorragende Gastronomie des Badeortes.

In  Bad Waldliesborn, genannt auch Lippstadts schönste Tochter, werden zwei Fachkliniken betrieben, die auf  kardiologische, orthopädische und rheumatische Erkrankungen spezialisiert sind, betrieben. Zum Bereich „Wellness“ gehört ein weitläufiger Kurpark mit ausgedehnten Wald- und Wiesenflächen, die sich durch alten Baumbestand und zahlreiche Skulpturen auszeichnen. Das Thermalsolebad ist Anziehungspunkt auch für viele auswärtige Besucher.

In Bad Westernkotten wird vor allem aus drei Gründen gekurt: wegen Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparats, des Herz-Kreislaufsystems und der Atemwege. Zwei Kliniken und das zentrale Kurmittelhaus mit dem Gesundheits- und Rehabilitationszentrum „Sport Point“ stehen für die Patienten zur Verfügung. Im Kurpark bilden zwei große Gradierwerke, an dem Aerosole inhaliert werden können, den Mittelpunkt.. Am Rande des Kurparks finden die Besucher ein wunderschönes Thermalsolebad.

9. Schlussteil

Abschließend ist zu sagen, dass die drei Bäder die Krise der 90er Jahre mit unterschiedlicher Bravour gemeistert bzw. überstanden haben. Bad Waldliesborn hat sicherlich am meisten an Substanz verloren, da eine Fachklinik geschlossen und Teile des Kurparks verkauft werden mussten. Die Krise hier verstärkte sich vor allem durch falsche Weichenstellungen des Führungspersonals.

Durch die Bildung der Holding gehen die drei Bäder jedoch einer guten Zukunft entgegen, wenn es ihnen gelingt, sich auf dem in Zukunft expandierenden Gesundheitsmarkt zu behaupten. Angebote auf dem Gebiet der „Wellness“, der individuellen Gesundheitsvorsorge und der Touristik sollten immer mehr die Kuren in den Fachkliniken ergänzen.

Quellen- und Literaturverzeichnis

  1. http://www.bad-waldliesborn.com/, gefunden und genutzt am 21.12.2006
  2. http://www.bad-sassendorf.de/, gefunden und genutzt am 03.02.2007
  3. http://www.bad-westernkotten.de/, gefunden und genutzt am 21.12.2006
  4. http://www.standort-hellweg.de/, gefunden und genutzt am 21.12.2006
  5. http://www.kreis-soest.de/, gefunden und genutzt am 18.01.2007
  6. von Bloh, R., Rehabilitation und Prävention auf hohem Niveau, in: Blickpunkt Business Views, Kreis Soest, 3. Auflage, Seite 17-20
  7. Hense-Ferch, S., Westfälisches Bäderdreieck – in Sachen Gesundheit ganz vorn, in: Blickpunkt Business Views, Kreis Soest, 3.Auflage, Seite 14-15
  8. Touristik & Marketing GmbH Bad Waldliesborn, Bad Waldliesborn  Urlaubskatalog 2007
  9. Google Earth
  10. Artikel „Bäder unter einem Dach“, aus: „Der Patriot – Lippstädter Zeitung“ vom 19.01.2006
  11. Artikel „Bäder-Holding fest im Blick“, aus: „Der Patriot – Lippstädter Zeitung“ vom 09.03.2004
  12. Artikel „Durch Reform auf die Verliererseite gedrängt“, aus: „Westfalenpost“ vom 30.01.1997
  13. Artikel „’Gemeinsam sind wir stark‘ gilt als Motto der Holding“, aus: „Der Patriot – Lippstädter Zeitung“ vom 13.05.2005
  14. Artikel „Man ist bereit, Opfer zu bringen“, aus: „Der Patriot – Lippstädter Zeitung“ vom 22.07.2004
  15. Artikel „Der gute Rat könnte das Heilbad noch retten“, aus: „Der Patriot – Lippstädter Zeitung“ vom 24.04.2004
  16. Artikel „Aufsichtsrat feuert Mario Abad“, aus: „Der Patriot – Lippstädter Zeitung“ vom 23.03.2004
  17. Artikel „Aufsichtsrat sucht Weg aus der Krise“, aus: „Der Patriot – Lippstädter Zeitung“ vom 20.03.2004
  18. Artikel „Rettungsversuch gescheitert: Bad meldet Insolvenz an“, aus: „Der Patriot – Lippstädter Zeitung“ vom 08.04.2004
  19. Artikel „Sanierungs-Stau und hohe Verschuldung: Vor Bad – GmbH liegt noch eine Menge Arbeit“, aus: „Der Patriot – Lippstädter Zeitung“ vom 27.08.2003
  20. Artikel „Bad Waldliesborn GmbH will 6 Millionen einsparen“, aus: „Der Patriot – Lippstädter Zeitung“ vom 16.02.2001
  21. Artikel „Holding: Signale stehen auf Grün“, aus: „Der Patriot – Lippstädter Zeitung“ vom 17.06.2005
  22. Artikel „Krankes Gesundheitszentrum soll durch Holding genesen“, aus: „Der Patriot – Lippstädter Zeitung“ vom 10.03.2004

Die oben aufgeführten Zeitungsartikel wurden im Stadtarchiv Lippstadt sowie im Kreisarchiv Soest eingesehen.